Shabby Chic
Worte die sich gegenseitig ausschließen – Shabby Chic. Als Einrichtungsstil schließen wir ihn lediglich in unser Herz.
Flohmarkt
Es geht darum Erbstücke, von denen man sich nicht trennen mag, ins rechte Licht zu rücken. Sie stehen im Mittelpunkt und werden mit schicken neuen Einzelstücken und Selbstgemachtem komplementiert. Eine Kombination aus Alt und Neu, gepaart mit ein wenig Kuriosem. Und wenn man selbst keine geerbte Kommode hat, besucht man den nächsten Flohmarkt und kann dort wahre Schnäppchen schlagen.
Wer keine Zeit hat, um seine Einrichtung auf den Flohmärkten dieser Welt zu kaufen, der findet passende Möbel im Used-Look auch bei verschiedenen Händlern. Oder man nimmt den Pinsel in die Hand und gestaltet vorhandene Möbel um. Eine einfache weiße Kommode wirkt mit ein wenig Farbe und anderen Griffen wie ein neues „altes“ Stück.
Authentischer wird es aber mit richtigen Einzelstücken, damit es individuell bleibt und der Besuch nicht erkennt, woher man etwas hat.
Material-Mix
An Materialien ist erlaubt, was gefällt, es sollte nur nicht zu geradlinig und glatt sein. Am besten erzählt das Ganze eine Geschichte – und falls nicht, wird eben eine erfunden.
Das Stück Kuchen vom guten Porzellan mit Blumendekor erinnert ganz leicht an Omas Kaffeekränze, die sie jeden Sonntag veranstaltete. Grobe Strickdecken auf dem abgegriffenen Ledersofa von Großonkel Helmut, auf dem er uns immer seine Geschichten erzählte. Raffrollos aus strukturiertem Leinen, die ein Gefühl vom britischen Cottage erzeugen, in dem wir mal einen Sommer lang lebten. Mundgeblasenes Glas auf dem abgewetzten Holztisch, den ich damals auf dem Flohmarkt kaufte. Vorhänge aus klassischer Baumwolle mit floralem Dessin, das mich an die Urlaube in Südfrankreich erinnert.
Shabby Chic lebt von unterschiedlichen Strukturen, zarten Farben und Muster-Mix. So darf der Orientteppich gerne auch im selben Raum mit Paisley-Muster und Toile-de-Jouy bespannten Polstersesseln liegen. So lange man dabei auf reduzierte Farben setzt, darf wild kombiniert werden.
Persönlicher wird es kaum
Wie Ihr merkt, ist der Stil sehr individuell und persönlich. Man setzt das, was man bereits hat, in Szene und kauft neue oder alte Stücke dazu. Es geht darum sich wohlzufühlen und ein heimeliges Gefühl zu kreieren. Besonders in der kalten und dunklen Jahreszeit sehnen wir uns nach Geborgenheit, den Shabby Chic ganz einfach versprüht.
Wörtlich heißt es schäbiger Schick, aber schäbig ist hier wirklich nichts. Kombiniert man Altes mit Neuem ist man auf dem richtigen Weg zum perfekt-unperfekten Shabby-Chic.
Nehmt also jetzt Stricknadel oder Pinsel in die Hand und bearbeitet Eure Möbel so, dass man sie für echte Antiquitäten hält. Und immer eine passende Geschichte parat haben.