Von Windaugen und Tierhäuten zu Fenstern und Gardinen
Vor tausenden Jahren waren Fenster schlichte Öffnungen in Gebäudemauern. Sie sollten Tageslicht und Luft in die Räume lassen sowie den Blick nach draußen ermöglichen. Im oberen Bereich dienten sie auch als Rauchabzug. Der germanische Begriff für diese Maueröffnungen lautete "windauga" - übersetzt Windauge. Zum Schutz vor der Witterung wurden bei Bedarf Tierhäute davor gespannt. Dies waren die Vorläufer der heutigen Verglasung und der Fensterdekorationen. Inzwischen haben sowohl diese als auch die Fensterkonstruktionen eine vielfältige Entwicklung durchlaufen.
Der Weg zur Gardine
Noch im 15. Jahrhundert wurden Stoffe in Europa als Kälte- und Sichtschutz um die Schlafstätten drapiert, wie auch die niederländische Bezeichnung "gordijine" für Bettvorhang belegt. Auch textile Wandbehänge waren üblich. In Form von Leinen erfüllten Stoffe als Fensterabdeckung eher funktionale Zwecke. Über Reisende zu See und Land gelangten im Laufe der Zeit immer mehr Stilrichtungen aus unterschiedlichsten Ländern und Epochen nach Mitteleuropa und der Fensterbehang erhielt zunehmend auch dekorativen Charakter. Heute sind Gardinen in Material-, Form- und Farbvielfalt kaum zu übertreffen und Sie dürfen sich glücklich schätzen, sowohl über moderne Fensterkonstruktionen als auch über die Gestaltungsfreiheit bei der Dekoration zu verfügen, um sich das Heim wohnlich und geschmackvoll einzurichten.